Ritchie Venton ist aktiver Gewerkschafter und arbeitet bei IKEA in Glasgow. Er wurde von IKEA schikaniert und entlassen, weil er sich für die Gesundheit und Sicherheit der IKEA-Arbeiter*innen während der Corona-Pandemie gewerkschaftlich eingesetzt hat.
Die IKEA-Arbeiter*innen erhoben Vorwürfe, dass das Unternehmen sie während der Corona-Pandemie nicht ausreichend schützt. Außerdem kürzte IKEA das Krankengeld der Arbeiter*innen.
Sofort nach der ungerechtfertigten Entlassung von Richie Venton organisierten die wütenden IKEA-Arbeiter*innen die ersten Proteste, die bald darauf zu einer kraftvollen Bewegung anwuchs. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Aktivitäten setzten IKEA unter Druck: Direkter Protest und Flugblattverteilaktionen an einigen IKEA-Standorten in ganz Großbritannien; eine offensive Pressearbeit, die IKEA negative Schlagzeilen in den Medien einbrachte; Solidaritätsbotschaften von Arbeiter*innen und Gewerkschaften aus 4 Kontinenten sowie auf juristischem Wege ein Beschwerdeverfahren gegen die Entlassung von Ritchie wurden von den IKEA-Arbeiter*innen als die wichtigsten Faktoren für den Sieg benannt.
„Ein multinationales Unternehmen, das sich über 40 Länder auf vier Kontinenten erstreckt, hat aufgrund der furchtlosen Bereitschaft eines Gewerkschaftsführers am Arbeitsplatz, im Namen seiner Mitglieder zurückzuschlagen, und vor allem aufgrund der Solidaritätsaktionen Hunderter treuer Gewerkschafter, die sich an öffentlichen Demonstrationen beteiligten, und Tausender, die sich auf verschiedene andere Weise an der Solidaritätskampagne beteiligten, an mehreren Fronten Niederlagen erlitten.“
IKEA knickte schrittweise unter dem Druck ein: Zunächst musste IKEA die reguläre Bezahlung der Arbeiter*innen im Krankheitsfall wieder hergestellen. Und dann auch Ritchie Venton nach ungerechtfertigter Entlassung wieder einstellen.
Und dies blieben nicht die einzigen Folgen dieses mehrmonatigen Kampfes: „In Gesprächen mit verschiedenen Gruppen von Gewerkschaftsaktivist*innen, die ihm eine so entschlossene und unschätzbare Solidarität entgegengebracht haben, hat Richie sich für die Bildung eines schottischen Arbeitersolidaritätsnetzwerks ausgesprochen, um die Unterstützung für die vielen anderen Gewerkschaftsvertreter*innen und ganze Belegschaften zu koordinieren, die Angriffen und der Notwendigkeit, sich zu wehren, ausgesetzt sein werden, während die Bosse und Regierungen versuchen, der Arbeiterklasse den Preis für zwei Viren auf den Rücken zu drücken: den Coronavirus und den Virus der kapitalistischen Rezession.“
Den ausführlichen Bericht (auf englisch) sowie weitere Infos findest du hier
(Solidaritätsbild vom 16.11.2020)